Koordinierungsgruppe „Pandemie“ berät im Landratsamt

28. Februar 2020: Landrat Stefan Löwl lud die Koordinierungsgruppe „Pandemie“ ins Landratsamt Dachau ein.

Aufgrund der vermehrten Corona-Infektionen in Italien sowie der aktuellen vereinzelten Krankheitsfälle in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Österreich, lud Landrat Stefan Löwl die Koordinierungsgruppe „Pandemie“ heute ins Landratsamt Dachau ein. Gemeinsam mit Bürgermeister-Obmann Stefan Kolbe berieten die Vertreterinnen und Vertreter von Gesundheitsamt, Katastrophenschutz, Amper Kliniken, niedergelassenen Ärzten sowie Apothekern und dem BRK die aktuelle Situation und stimmten die Pandemieplanungen mit Blick auf einen möglichen Krankheitsfall im Landkreis ab, auch wenn aktuell laut dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) in Bayern kein neuer Krankheitsfall bekannt ist.

Das Landratsamt steht als Gesundheits- und Katastrophenschutzbehörde im engen Austausch mit allen lokalen Akteuren sowie den übergeordneten Dienststellen und Fachbehörden.

Örtliche Informationen über das Corona-Virus finden Sie auf der Homepage des Landratsamts unter www.landratsamt-dachau.de/coronavirus.

Allgemeine Informationen finden sich auf www.infektionsschutz.de, eine von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung betrieben Website sowie beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege unter: https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/infektionsschutz/infektionsmonitor-bayern/

Für besorgte Bürgerinnen und Bürger wurde über das Bayerische StMGP beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) eine Hotline eingerichtet: Coronavirus-Hotline: 09131/6808-5101.

Das bayerische Gesundheitsministerium rät weiterhin Rückkehrern aus einem Italien-Urlaub, sich bei einem begründeten Verdacht einer Coronavirus-Infektion telefonisch an den Hausarzt wenden. Ein begründeter Verdachtsfall besteht bei Personen, die Symptome haben und sich vorher in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Wer mit einem bestätigten Coronavirus-Erkrankten persönlichen Kontakt hatte, sollte sich umgehend an sein Gesundheitsamt wenden.

Als persönliche Vorsorge für jegliche Art von Krisenfällen verweist das Landratsamt Dachau auf die allgemeinen Empfehlungen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe; insb. auf den Notfallratgeber und die persönliche Checkliste: https://www.bbk.bund.de/DE/Ratgeber/VorsorgefuerdenKat-fall/Pers-Notfallvorsorge/Pers_Notfallvorsorge_node.html

Für Reiserückkehrer gibt das Gesundheitsamt folgende Empfehlungen:

Was sollten Personen tun, die Sorge haben, sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt zu haben, oder die aus Regionen zurückkehren, in denen es zu Übertragungen kommt?

  • Personen, die (unabhängig von einer Reise) einen persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 im Labor nachgewiesen wurde, sollten sich unverzüglich – auch wenn sie keine Krankheitszeichen haben – an das Gesundheitsamt unter 08131/74-1413 zu den allgemeinen Dienstzeiten wenden.
  • Personen, die sich in einem vom Robert Koch-Institut ausgewiesenen Risikogebiet aufgehalten haben, sollten – auch wenn sie keine Krankheitszeichen haben – unnötige Kontakte vermeiden und nach Möglichkeit zu Hause bleiben. Beim Auftreten von Krankheitszeichen der Atemwege, sollten sie die Husten- und Niesetikette sowie eine gute Händehygiene beachten und nach telefonischer Voranmeldung mit Hinweis auf die Reise, eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Ein Besuch ohne telefonische Vorankündigung ist wegen der Ansteckungsgefahr zu unterlassen.
  • Für Reisende aus Regionen, in denen Fälle von COVID-19 (das ist die Atemwegserkrankung, die durch das neuartige Coronavirus ausgelöst wird) vorkommen, gilt:

Wenn Sie innerhalb von 14 Tagen nach Rückreise Fieber, Husten oder Atemnot entwickeln, sollten Sie – nach telefonischer Voranmeldung und mit Hinweis auf die Reise – eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Zudem sollten Sie unnötige Kontakte vermeiden und nach Möglichkeit zu Hause bleiben sowie die Husten- und Niesetikette und eine gute Händehygiene beachten.

Für das Gespräch mit den behandelnden Ärzten sollten Antworten auf die folgenden Fragen bereitgehalten werden:

  • Von wann bis wann haben Sie sich in einem Risikogebiet aufgehalten?
  • Wo haben Sie sich in den letzten 14 Tagen vor Erkrankungsbeginn aufgehalten?
  • Hatten Sie wissentlich Kontakt zu einer mit dem neuartigen Corona-Virus infizierten Person (laborbestätigt)?
  • Welche Symptome liegen aktuell bei Ihnen vor?
  • Seit wann sind Sie erkrankt?
  • Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt?
  • Wer lebt in Ihrem Haushalt?

Landrat Stefan Löwl bittet alle Bürgerinnen und Bürger, in den kommenden Tagen und Wochen im Alltagsverhalten auf die allgemeine Hygiene zu achten: „Bitte niesen Sie nicht in die Hand, sondern in die Armbeuge,“ bittet Landrat Löwl. „Waschen Sie häufig Ihre Hände. Wenn das nicht möglich ist, sollte man Desinfektionsmittel benutzen.“ Das Gesundheitsamt bittet außerdem darum, dass Schülerinnen und Schüler sowie Kinder mit Erkältungsanzeichen nicht in die Schule oder die Kindertagesstätten zu schicken.

Aktuelle Entwicklungen werden vom Landratsamt an die lokalen Medien sowie über Internet und die Facebook-Seite des Landratsamts kommuniziert.


Informationen des Robert-Koch-Instituts zum Coronavirus

Allgemein

Coronaviren wurden erstmals Mitte der 60er Jahre identifiziert. Sie können sowohl Menschen als auch verschiedene Tiere infizieren, darunter Vögel und Säugetiere. Coronaviren verursachen in Menschen verschiedene Krankheiten, von gewöhnlichen Erkältungen bis hin zu gefährlichen oder sogar potenziell tödlich verlaufenden Krankheiten wie dem Middle East Respiratory Syndrome (MERS) oder dem Severe Acute Respiratory Syndrome (SARS).

Symptome

Wie andere Erreger von Atemwegserkrankungen kann eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus zu Symptomen wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber führen, einige Betroffene leiden auch an Durchfall. Bei einem Teil der Patienten scheint das Virus mit einem schwereren Verlauf einherzugehen und zu Atemproblemen und Lungenentzündung zu führen. Todesfälle traten bisher vor allem bei Patienten auf, die älter waren und/oder zuvor an chronischen Grunderkrankungen litten. Derzeit liegt der Anteil der Todesfälle an den labordiagnostisch bestätigten Erkrankungen bei etwa 2 Prozent, es ist aber wahrscheinlich, dass dieser Anteil tatsächlich geringer ist, weil sich die Daten auf hospitalisierte Patienten beziehen.

Wie kann man sich vor einer Infektion schützen?

Wie bei Influenza und anderen akuten Atemwegsinfektionen schützen Husten- und Nies-Etikette, gute Händehygiene sowie Abstand zu Erkrankten (ca. 1 bis 2 Meter) auch vor einer Übertragung des neuen Coronavirus. Diese Maßnahmen sind auch in Anbetracht der Grippewelle überall und jederzeit angeraten.

Weitergehende Informationen des Robert-Koch-Instituts finden Sie unter: www.rki.de