Aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie im Landkreis Dachau – 09.11.2021

09. November 2021: + Inzidenz im Landkreis Dachau bei 312; bei ungeimpften Personen sogar bei 555 - 474 Neuinfizierte innerhalb einer Woche + Krankenhausampel bayernweit auf „rot“ + Zugang zu Verwaltungsgebäuden des Landkreises nur mit 3G-Reglung + Anfragen an Gesundheitsamt und Bürgertelefon bitte per email + Erst-, zweit- und Drittimpfung ohne vorherige Terminvereinbarung weiterhin kostenlos möglich und werden ausgeweitet, deutlicher Anstieg der Impfbereitschaft + Im Landkreis haben aktuell 67% der Bürger:innen einen Vollschutz + Aktuell 27 Corona-Patienten im Helios-Amper-Klinikum Dachau, davon 7 Patienten auf Intensivstation + zwei weitere Personen an den Folgen der Corona Erkrankung verstorben

Am heutigen Dienstag, 09.11.2021 liegt die Inzidenz im Landkreis Dachau bei 312 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen. Die Lage ist deutschlandweit und auch in Bayern sehr angespannt. Die Bayerische Krankenhausampel steht seit heute auf „rot“ und damit sind erneut strengere Maßnahmen in Kraft getreten. Es gilt 3G am Arbeitsplatz, 3G+ für Gastronomie und körpernahe Dienstleistungen und 2G für Veranstaltungen, Kultur und Sport.

Aufgrund der angespannten Situation sind das Gesundheitsamt und auch das Bürgertelefon aktuell telefonisch nur schwer zu erreichen. Bürger:innen werden gebeten ihre Anfrage per eMail an gesundheitsamt@lra-dah.bayern.de oder callcenter@lra-dah.bayern.de zu stellen.

Für den Zugang zu allen Verwaltungsgebäuden des Landkreises ergeben sich aufgrund der neuen Reglung folgende Änderungen:

  • Für notwendige Behördengänge wird ein 3G-Nachweis (genesen, geimpft, getestet) benötigt. Es stehen Testmöglichkeiten (unter Aufsicht) für Besucher:innen im Haupthaus zur Verfügung, die entsprechenden Testzeiten sind einzuplanen. Bei Terminen in den Außenstellen muss ein entsprechender 3G-Nachweis mitgeführt werden. Darüber hinaus besteht FFP2-Maskenpflicht.
  • Bei Sitzungen der Kreisgremien gilt für Gremienmitglieder, Beschäftigte und Referenten sowie Besucherinnen ebenfalls 3G sowie FFP2-Maskenpflicht; grundsätzlich auch am Platz.
  • Bei allen sonstigen Veranstaltungen (Ehrungen, Preisverleihungen, usw.) des oder im Landratsamt gilt die 2G-Regel (genesen, geimpft).

Im Landkreis Dachau steigen die Infektionszahlen aktuell erheblich. In der Woche vom 01.12.2021 bis 07.11.2021 wurden dem Gesundheitsamt Dachau insgesamt 474 Neuinfektionen gemeldet. Etwa 90% der infizierten Personen sind symptomatisch. In allen Fällen handelt es sich um eine Infektion mit der sog. Delta-Variante. Die Altersstruktur der Indexfälle lässt sich folgendermaßen aufschlüsseln:

  • 5 %     0-6 Jahre
  • 9 %     7-12 Jahre
  • 11 %   13-18 Jahre
  • 36 %   19-39 Jahre
  • 29 %   40-59 Jahre
  • 8 %     60-79 Jahre
  • 2 %     80 Jahre und älter

Heruntergerechnet auf die verschiedenen Altersgruppen haben Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren eine Inzidenz von 409, die Altersgruppe der 18 – 59 Jahren 353 und bei den über 60-Jährigen bei 123. Die Inzidenz bei ungeimpften Personen liegt bei 555.

Insgesamt handelt es sich weiterhin um ein diffuses Infektionsgeschehen ohne lokalen Hotspot. Das Gesundheitsamt bittet daher weiterhin unbedingt, die Regeln und Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie einzuhalten und trotz der vielfältigen Freiheiten die grundlegenden Hygieneregelungen zu beachten. Insb. sollten Personen mit Krankheitssymptomen, welche auf eine COVID-19-Infektion hindeuten, unbedingt jeden Kontakt zu anderen Personen meiden und sich (telefonisch) bei einem Arzt melden oder zumindest einen Test machen.

Bisher konnte bei 55% der Fälle aus der vergangenen Woche der Expositionsort bereits ermittelt werden. Die Ansteckungen erfolgen weiterhin hauptsächlich im privaten Umfeld. Ein Hotspot ist im Landkreis aktuell nicht erkennbar und auch die vergangene Woche an den Schulen festgestellten Infektionen beruhen zu einem überwiegenden Teil auf außerschulische Infektionsorte.

Die allgemeinen kostenlosen Bürgertestungen sind seit Monatsbeginn eingestellt, es gibt aber nach wie vor vielerlei Möglichkeiten einen Test zu machen. Eine Übersicht, wer nach wie vor Anspruch auf einen kostenlosen PCR- oder Antigen-Schnelltest hat, ist auf www.landratsamt-dachau.de/testen zu finden. Ob es zukünftig wieder kostenlose Tests für die Allgemeinheit geben soll, wird aktuell auf Bundesebene beraten und muss auch dort entschieden werden. Für die Bürger:innen kostenlose Testangebote gibt es jedoch sowohl im Rahmen der Schultestungen an den Schulen sowie für Mitarbeiter:innen in Betrieben mit mehr als 10 Beschäftigten im Rahmen des seit heute geltenden Testpflichtangebots.

Die Impfteams sind auch diese Woche wieder im Landkreis unterwegs: https://www.landratsamt-dachau.de/impfen.

Seit gestern vermelden die Impfteams eine deutlich höhere Impfbereitschaft. Die Impfangeboten sollen daher zeitnah (voraussichtlich ab kommender Woche) ausgeweitet werden. Außerdem berät die Koordinierungsgruppe Pandemie morgen, ob es Möglichkeiten gibt, die Impfwilligen zu steuern bzw. durch ein Terminvergabesystem längere Wartezeiten zu vermeiden. „Ich freue mich sehr über das gestiegene Impfinteresse, sowohl bei den Booster-Impfungen wie auch bei den Erstimpfungen,“ sagt Landrat Stefan Löwl, ergänzt aber auch: „Ich bitte um Verständnis, dass nicht jeder individuelle Impfwunsch sofort an dem Ort und zu dem Zeitpunkt wo er geäußert wird, ohne Wartezeiten realisiert werden kann. Wir hatten in den vergangenen Wochen ein großes, leider nur mäßig wahrgenommenes Impfangebot. Der Aufbau zusätzlicher Kapazitäten sowie die Organisation der Steuerung der Impfangebote wird einige Tage in Anspruch nehmen.“ Landrat Stefan Löwl bittet daher, um Verständnis, wenn es aktuell an einzelnen Standorten oder zu bestimmten Zeiten zu Wartezeiten kommt. 

Grundsätzlich können sich alle Personen ab 12 Jahren in den Impfstationen sowie bei den Mobilen Impfteams spontan und (vorerst noch) ohne vorherige Terminvereinbarung gegen das Coronavirus erst-, zweit- und Drittimpfen lassen.


Die sog. Booster- bzw. Drittimpfung stehen allen bereits geimpften Personen frühestens 6 Monate nach der Zweitimpfung offen. Für einige Personengruppen gibt es eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (StiKo). Personen, welche von der StiKo-Empfehlung (noch) nicht erfasst sind, können auf Wunsch jedoch grundsätzlich auch nach einer entsprechenden ärztlichen Aufklärung die Drittimpfung erhalten. In allen Fällen trifft die Impfentscheidung jedoch der impfende Arzt vor Ort und kann – wenn die Voraussetzungen nicht vorliegen oder er medizinische Bedenken (z.B. akute Erkältung) hat – diese verweigern.

Die Zahl der Erstimpfungen steigt im Landkreis Dachau auf aktuell 105.260 (Stand: 08.11.2021). Dies entspricht einer offiziellen Impfquote von 68,0%, wobei Impfungen mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson nicht bei den Erstimpfungen erfasst werden. Auch Impfungen bei den Betriebsärzten werden größtenteils nicht in dieser Impfquote berücksichtigt. Die Zweitimpfungen nehmen ebenfalls weiter zu. Insgesamt haben im Landkreis bereits 103.739 Bürger:innen die zweite Impfdosis erhalten, der sog. Vollschutz ist allerdings erst nach 2 Wochen gegeben. Die Zweitimpfquote liegt aktuell bei 67,0% und damit weiterhin deutlich über der Bayern- (65,1 %) und nahezu gleich mit der Deutschlandquote (67,1 %).

Die Auffrischungsimpfungen werden im Landkreis Dachau ebenfalls gut nachgefragt. Neben den Betreuungsärzten der verschiedenen Alten- und Pflegeeinrichtung gab es in den beiden Impfzentren bereits über 2.000 Drittimpfungen.

Aber auch die Zahl der Corona-Patienten im Helios-Amper-Klinikum Dachau steigt leider weiter an. Aktuell werden 20 Patienten mit einer nachgewiesenen COVID-19-Infektion auf der Normalstation behandelt. 13 davon haben keinen Impfschutz, sieben Personen sind geimpft, die 2. Impfung liegt aber meist bereits über 6 Monate zurück. Weitere sieben Patienten müssen intensivmedizinisch betreut werden. Drei davon haben einen Impfschutz, der in allen Fällen über sechs Monate alt ist.

Leider sind in der vergangenen Woche zwei Personen aus dem Landkreis im Alter über 80 Jahre an den Folgen einer Coronainfektion verstorben. Landrat Stefan Löwl spricht den Angehörigen seine Anteilnahme und sein Mitgefühl aus. Insgesamt sind im Landkreis nun 153 Personen an der Corona Erkrankung verstorben.