Koordinierungsgruppe „Pandemie“ trifft sich erneut im Landratsamt

05. März 2020: Die Koordinierungsgruppe „Pandemie“ hat sich am Mittwoch, 04.03.2020, erneut planmäßig im Landratsamt Dachau getroffen und die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf den Corona-Virus besprochen.

Mitglieder der Koordinierungsgruppe „Pandemie“ sind neben Landrat Stefan Löwl und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamts auch Vertreterinnen und Vertreter von Gesundheitsamt, Katastrophenschutz, Amper Kliniken, dem BRK, der Polizei, niedergelassenen Ärzten und Apothekern sowie Bürgermeister-Obmann Stefan Kolbe als Vertreter der Gemeinden im Landkreis.

Mit Blick auf mehrere bestätigte Corona-Fälle in unserer Region, insb. auch in unseren direkten Nachbarlandkreisen Freising und Aichach-Friedberg, beobachtet das Landratsamt die Entwicklung äußerst aufmerksam und steht weiterhin mit allen lokalen Akteuren sowie den übergeordneten Dienststellen und Fachbehörden im regelmäßigen Austausch. Im Landkreis Dachau gibt es nach wie vor keinen bestätigten Corona-Fall (Stand Donnerstag, 05.03.2020; 10:00 Uhr). Allerdings wohnen mehrere Kontaktpersonen von bestätigten Corona-Fällen im Landkreis und werden durch das Gesundheitsamt betreut. Obwohl auch hier alle durchgeführten Tests bisher negativ waren, müssen diese Personen für 14 Tage in die sog. häusliche Quarantäne, dürfen also ihre Wohnungen nicht verlassen und müssen täglich ihren Gesundheitszustand dokumentieren.

Sollten jemand grippeähnliche Symptome spüren, bittet das Landratsamt darum, telefonisch mit dem Hausarzt Kontakt aufzunehmen oder sich unter der zentralen Nummer des Bereitschaftsdienstes der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) 116117 zu melden. Durch geschultes Personal und Ärzte erfolgt eine medizinische Ersteinschätzung sowie dann eine Terminabstimmung, wo ggf. ein Test durchgeführt werden bzw. wann ein Hausbesuch erfolgen kann. Die Koordinierungsgruppe „Pandemie“ bittet nachdrücklich darum, dass Patientinnen und Patienten nicht ohne telefonische Vorankündigung in die Arztpraxen kommen, um eine Übertragungsgefahr für wartende Personen sowie das Praxispersonal auszuschließen.

Das Landratsamt Dachau bitte außerdem alle Bürgerinnen und Bürger, Veranstaltungen nicht zu besuchen und größere Menschenansammlungen zu vermeiden, wenn Sie krank sind oder sich krank fühlen und/oder wenn Sie in den letzten 14 Tagen in einem Coronavirus-Risikogebiet waren!

Lokale Informationen über das Corona-Virus sowie die aktuelle Lage finden Sie auf der Homepage des Landratsamts unter www.landratsamt-dachau.de/coronavirus. Für besorgte Bürgerinnen und Bürger hat das Bayerische StMGP beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) eine Hotline eingerichtet: Coronavirus-Hotline: 09131 6808-5101. Aktuelle Entwicklungen werden vom Landratsamt an die lokalen Medien sowie über Internet und die Facebook-Seite des Landratsamts kommuniziert.

Gez.
Wolfgang Reichelt
Medienbeauftragter

Informationen des Robert-Koch-Instituts sowie des StMGP zum Coronavirus

Allgemein
Coronaviren wurden erstmals Mitte der 60er Jahre identifiziert. Sie können sowohl Menschen als auch verschiedene Tiere infizieren, darunter Vögel und Säugetiere. Coronaviren verursachen in Menschen verschiedene Krankheiten, von gewöhnlichen Erkältungen bis hin zu gefährlichen oder sogar potenziell tödlich verlaufenden Krankheiten wie dem Middle East Respiratory Syndrome (MERS) oder dem Severe Acute Respiratory Syndrome (SARS).


Symptome:
Wie andere Erreger von Atemwegserkrankungen kann eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus zu Symptomen wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber führen, einige Betroffene leiden auch an Durchfall. Bei einem Teil der Patienten scheint das Virus mit einem schwereren Verlauf einherzugehen und zu Atemproblemen und Lungenentzündung zu führen. Todesfälle traten bisher vor allem bei Patienten auf, die älter waren und/oder zuvor an chronischen Grunderkrankungen litten. Derzeit liegt der Anteil der Todesfälle an den labordiagnostisch bestätigten Erkrankungen bei etwa 2 Prozent, es ist aber wahrscheinlich, dass dieser Anteil tatsächlich geringer ist, weil sich die Daten auf hospitalisierte Patienten beziehen.

Wie kann man sich vor einer Infektion schützen:
Wie bei Influenza und anderen akuten Atemwegsinfektionen schützen Husten- und Nies-Etikette, gute Händehygiene sowie Abstand zu Erkrankten (ca. 1 bis 2 Meter) auch vor einer Übertragung des neuen Coronavirus. Diese Maßnahmen sind auch in Anbetracht der Grippewelle überall und jederzeit angeraten.

Weitergehende Informationen des Robert-Koch-Instituts finden Sie unter: www.rki.de 

Für Reiserückkehrer gibt das Gesundheitsamt folgende Empfehlungen:
Was sollten Personen tun, die Sorge haben, sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt zu haben, oder die aus Regionen zurückkehren, in denen es zu Übertragungen kommt?

  • Personen, die (unabhängig von einer Reise) einen persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 im Labor nachgewiesen wurde, sollten sich unverzüglich – auch wenn sie keine Krankheitszeichen haben – an das Gesundheitsamt unter 08131/74-1413 zu den allgemeinen Dienstzeiten wenden.
  • Personen, die sich in einem vom Robert Koch-Institut ausgewiesenen Risikogebiet aufgehalten haben, sollten – auch wenn sie keine Krankheitszeichen haben – unnötige Kontakte vermeiden und nach Möglichkeit zu Hause bleiben. Beim Auftreten von Krankheitszeichen der Atemwege, sollten sie die Husten- und Niesetikette sowie eine gute Händehygiene beachten und nach telefonischer Voranmeldung mit Hinweis auf die Reise, eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Ein Besuch ohne telefonische Vorankündigung ist wegen der Ansteckungsgefahr zu unterlassen.
  • Für Reisende aus Regionen, in denen Fälle von COVID-19 (das ist die Atemwegserkrankung, die durch das neuartige Coronavirus ausgelöst wird) vorkommen, gilt:
  • Wenn Sie innerhalb von 14 Tagen nach Rückreise Fieber, Husten oder Atemnot entwickeln, sollten Sie – nach telefonischer Voranmeldung und mit Hinweis auf die Reise – eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Zudem sollten Sie unnötige Kontakte vermeiden und nach Möglichkeit zu Hause bleiben sowie die Husten- und Niesetikette und eine gute Händehygiene beachten.

Für das Gespräch mit den behandelnden Ärzten sollten Antworten auf die folgenden Fragen bereitgehalten werden:

  • Von wann bis wann haben Sie sich in einem Risikogebiet aufgehalten?
  • Wo haben Sie sich in den letzten 14 Tagen vor Erkrankungsbeginn aufgehalten?
  • Hatten Sie wissentlich Kontakt zu einer mit dem neuartigen Corona-Virus infizierten Person (laborbestätigt)?
  • Welche Symptome liegen aktuell bei Ihnen vor?
  • Seit wann sind Sie erkrankt?
  • Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt?
  • Wer lebt in Ihrem Haushalt?